Wandern mit Nervenkitzel im blauen Eis: Das Gletscherwandern ist ein ganz besonderes und herausforderndes Erlebnis. Die Eisformationen der endlos weißen Schneelandschaft bieten einen außergewöhnlichen Reiz. Die Sportart ist zwar inzwischen „in“, birgt jedoch auch einige Gefahren. Mit einem erfahrenen Führer und der richtigen Ausrüstung steht dem Abenteuer Gletscherwandern nichts im Wege!
Welche Risiken gibt es bei einer Gletscherwanderung?
Wer nicht über ausreichende Erfahrungen besitzt, sollte sich einer geführten Gruppe anschließen. Häufig werden Schnuppertouren angeboten, um den Sport erst einmal kennenzulernen. Die größte Gefahr stellen tiefe Gletscherspalten dar. Da sie durch die weiten und mächtigen Schneemassen kaum erkennbar sind, ist die Erfahrung eines gletscherkundigen Führers sehr wichtig.
Was beinhaltet die richtige Gletscherausrüstung?
Neben einer gewöhnlichen Wanderausrüstung (Rucksack, Proviant, Erste-Hilfe-Material oder Kleidung) werden ein paar spezielle Utensilien benötigt. Hierzu gehören das passende Schuhwerk, das am besten aus stabilen Bergstiefeln oder aus Gletscherstiefeln besteht. Sehr wichtig zur Sicherung aller Teilnehmer ist die Mitnahme eines stabilen Seils. Da eine Wanderung im Eis eine rutschige Angelegenheit ist, sind Steigeisen eine unverzichtbare Hilfe an den Füßen. Für die Hände können beim Bergauflaufen Eispickel verwendet werden. Andere nützliche Ausrüstungsgegenstände sind Schneeanker, Gurte, Schlingen oder Karabiner.
Wo lohnt sich das Wandern auf dem Eis besonders?
Um eine Gletscherwanderung durchzuführen, muss nicht unbedingt weit gereist werden. In Deutschland gibt es im Wettersteingebirge Gletscher wie den Schneeferner und den Höllentalferner. Ersterer ist zwar stark geschrumpft, dennoch lohnen sich geführte Touren über die Gletscher, gerade für Anfänger. Österreich und die Schweiz lassen mit ihren alpinen Gletschern die Herzen der Wanderer höher schlagen, ob Aletschgletscher, Rhonegletscher, Stubaier oder Hintertuxer Gletscher. Ein Land, das optimale Voraussetzungen für Eiswanderer bietet, ist Norwegen. Hier existieren zahlreiche Gletscher, der größte ist der Jostedalsbreen im Westen des Landes, der zwischen Mai und Oktober für atemberaubende Wandereindrücke sorgt. Auch in Island gibt es beeindruckende Gletscher mit bizarren Eislandschaften, Gletscherspalten, Wasserfällen, Gletscherseen und sogar Vulkanen. Eine Gletscherwanderung im Nationalpark Skaftafell zum Beispiel ist sehr herausfordernd und begeistert Naturliebhaber das ganze Jahr über. Der Fox Glacier und der Franz-Josef-Gletscher auf der Südinsel Neuseelands sind bekannte und gut begehbare Gletscher. Blaue Seen im Kontrast mit schwarzem Lavagestein bleiben hier besonders in Erinnerung. Geführte Touren können ganzjährig gebucht werden.
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