An der Westküste der Südinsel Neuseelands liegen der Fox und der Franz Josef Gletscher. Beide sind lediglich 23 km voneinander entfernt und bieten aus der Luft, aber auch vom Boden faszinierende Einblicke in die Gletscherwelt. Das Besondere am Franz Josef Gletscher ist der Umstand, dass er so nah an den Ozean reicht wie kein anderer weltweit. Insgesamt ist er etwa zehn Kilometer lang und füllt von einer Höhe von fast 3000 Meter hinunter auf etwa 450 Meter. Benannt wurde er vom deutschen Entdecker Julius von Haast zu Ehren des Österreichischen Kaisers Franz Joseph I. Der Franz Josef Gletscher ist ein sogenannter temperierter Gletscher, d.h. er fließt pro Tag mindestens einen halben Meter. Diese relativ hohe Fließgeschwindigkeit ergibt sich vor allem aus der Lage an der Westküste Neuseelands, denn hier regnet es an fast 300 Tagen im Jahr. Ungewöhnlich beim Franz Josef und dem Fox Gletscher ist im übrigen auch die Richtung. Während sie sich von 1999 bis 2005 kontinuierlich zurückzogen, wachsen sie seitdem wieder an. Um dem Gletscher besonders nahe zu sein, empfiehlt sich eine geführte Wanderung auf dem Eis. Führer achten dabei auf die Sicherheit der Teilnehmer und statten diese mit entsprechendem Equipment aus. Während das Eis an der Gletscherzunge stark verschmutzt und bisweilen eher grau als blau ist, ändert sich dies im Verlauf der Wanderung. Zum Teil geht es senkrecht die Wand hinauf und immer wieder durchquert man Eisschluchten und einige kleine Höhlen. Selbst für unerfahrene Menschen ist dies ein einzigartiges Erlebnis.
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